Früher waren auf dem Hochplateau Natz-Schabs noch Rote Beete, Kartoffeln, Mais und Kühe zuhause. Heute sind es die Äpfel. Auch Walter Gasser hat 1997 die Viehhaltung aufgegeben und langsam gingen sein Kartoffel- und Rote Beete-Anbau zurück. „Es hat sich einfach nicht mehr rentiert“, sagt Walter heute.
Gemeinsam mit seinem Sohn Stefan bewirtschaftet der Apfelbauer den Erbhof Haslerhof in Viums, nördlich von Natz-Schabs. Der reine Apfelanbau bringt der Familie viele Vorteile. Sie können sich ihre Arbeit – sofern nicht die intensive Erntezeit ansteht – selbst einteilen und haben auch mal sonntags frei. Vater und Sohn sind zufrieden. Sie mögen die Arbeit in der freien Natur. Trotzdem gibt es auch heute noch einige Herausforderungen.
Dadurch dass in ihren Apfelanlagen in Natz-Schabs keine Frostberegnung möglich ist, hat Familie Gasser manches Jahr starke Ernteausfälle. Zudem sind ihre Apfelwiesen in 16 kleine Felder aufgeteilt, die teilweise mehrere Kilometer auseinanderliegen. Das bedeutet viel Zeit im Traktor zu verbringen, vor allem während der Erntezeit. Durch die Höhenlage zwischen 800 und 900 m ü. M. ist die Qualität und der Geschmack ihrer Golden Delicious besonders schmackhaft. „Sie sind aromatischer“, erklärt Stefan. „Durch Aroma, Festigkeit und Geschmack würde ich jeden Apfel erkennen, der hier gewachsen ist.“
Es gibt in Natz-Schabs auch einige Sorten, die nicht die gewünschte Qualität erreichen könnten, daher ist das Motto von Walter und Stefan: das Richtige am richtigen Ort anpflanzen. Das machen sie.
Bei der Ernte erhalten die Gassers den Lohn, das Ergebnis auf das sie das ganze Jahr hingearbeitet haben. Und danach beginnt wieder ein neues Arbeitsjahr. Eine weitere Saison, in der Vater und Sohn das ein oder andere verändern werden, denn beide sind sich einig: „Verbessern kann man immer etwas.“