sustainapple feiert 3-jähriges Jubiläum! Die Initiative soll ein Wegweiser des innovativen und
nachhaltigen Apfelanbaus sein. In den vergangenen Jahren haben Vertreterinnen und Vertreter des Südtiroler Apfelkonsortiums gemeinsam mit 14 weiteren Vereinigungen und Organisationen an Maßnahmen und Pilotprojekten gearbeitet, die die nachhaltige Apfelwirtschaft vorantreiben sollen. Dabei werden alle drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigt:
Ökologie (Schonung der Ressourcen, Schutz der Umwelt),
Soziales (Förderung der Gesellschaft, Chancengleichheit) und
Ökonomie (wirtschaftliche Fairness).
Hinter den einzelnen
sustainapple-Projekten steht eine Gruppe von Pionierinnen und Pionieren, die, aufgeteilt in verschiedene Arbeitsbereiche, ihre Expertise in die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen stecken. Sie sind im Apfel-, Wein- und Obstanbau, aber auch in der Imkerei und in der Bio-Landwirtschaft tätig.
Der
Arbeitsbereich Wasser erforscht und erarbeitet Möglichkeiten des ressourcenschonenden Einsatzes von Wasser und der
bedarfsgerechten Bewässerung. Klima und Wetterbedingungen beeinflussen den
Wasserbedarf der Apfelbäume, weshalb die Bewässerung kontinuierlich angepasst werden muss. Im Rahmen von
sustainapple wurden bereits
verschiedene Techniken entwickelt, die die Obstbäuerinnen und -bauern dabei unterstützen. Dazu gehört ein Online-Programm des Beratungsrings für Obst- und Weinbau sowie der Tensiometer, ein hochsensibles Messgerät. Beide geben Auskunft über die Bodenfeuchte in den Apfelwiesen und helfen so, Überwässerung zu vermeiden. Eine weitere Innovation ist der FylloClip. Ein Sensor, der wie eine Büroklammer auf das Blatt eines Apfelbaumes gesteckt wird und durch Messen der Intensität der Sonneneinstrahlung und Verdunstung Aufschluss über den Wasserbedarf des Baumes gibt.
Gemeinsam mit der Freien Universität Bozen setzt der
Arbeitsbereich Boden ein Forschungsprojekt um, bei dem untersucht wird, ob Kohlenstoff durch Einsaaten im Boden gespeichert werden kann. So sollen außerdem Erkenntnisse darüber erlangt werden, welche Auswirkungen diese Einsaaten auf die
biologischen Bodeneigenschaften haben.
Die
Arbeitsbereiche Klimaschutz & CO2 und
Biodiversität arbeiten einen
CO2-Rechner aus und planen den
Erhebungsbogen für Lebensraum und Landwirtschaft (ELLA). Dieser dient als Werkzeug, mit dem die
Apfelbäuerinnen und -bauern Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität auf ihren Betriebsflächen erfassen können, zum Beispiel das Anlegen von Blühstreifen oder das Aufstellen von Brut- und Nistkästen.
Gerade für die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit spielt die Kommunikation nach außen eine wichtige Rolle. Darum erhält der
Arbeitsbereich Kommunikation diesen Herbst ein professionelles Training in Sachen
Rhetorik und Medien.
Um die Förderung des Sozialen und die Vermittlung der
sustainapple-Werte ging es im Schuljahr 2022/23 auch in insgesamt 287 Grundschulklassen. Von unseren Apfelbotschafterinnen und -botschaftern erfuhren knapp 4400
Schülerinnen und Schüler der vierten Stufe allerlei Wissenswertes über den Südtiroler Apfel g.g.A., seine Geschichte und seinen Anbau. Dabei kamen informative Kurzfilme und Spiele zum Einsatz. Der Höhepunkt der ca. 1,5-stündigen Schulstunde war die Wahl des Apfelkönigs: Bei der
Apfelverkostung konnten die Kinder die Sorte krönen, die ihnen am besten schmeckte.
Durch dieses Projekt soll die nächste Generation – die in Zukunft die Südtiroler Apfelwirtschaft leiten wird – mit der Obstwirtschaft in Berührung kommen und ein
Verständnis für lokale Kreisläufe, Zusammenhänge und die
heimische Landwirtschaft entwickeln.
Auch in der Apfelwirtschaft tätige Eltern werden im Rahmen von
sustainapple unterstützt: Der
Fruchthof Überetsch richtete zwei
betriebsinterne Kindertagesstätten ein, in denen Kleinkinder während den Arbeitszeiten der Eltern professionell betreut werden. Diese Initiative fördert eine starke
Verbindung zwischen Arbeit und Familie.
Für die Zukunft genau dieser Kinder, der nächsten Generationen, setzen sich die Pionierinnen und Pioniere des Projekts
sustainapple ein: Sie sollen in einer Welt leben, in denen ihnen ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, die eine sichere Grundlage für den
Apfelanbau bietet und in der Tradition und die Liebe zum Apfelanbau aufrechterhalten werden kann.
© Foto: IDM/Südtiroler Apfelkonsortium/Patrick Schwienbacher