23.06.2023

Sommer auf Südtirols Apfelwiesen

Verwöhnende Baum- und Bodenpflege für eine ertragreiche Ernte

Aus den zarten Blüten, die die Landschaft Südtirols im Frühjahr in ein wunderschönes, pastelliges Farbenmeer verwandeln, reifen im Sommer unsere liebsten Früchte heran: die Südtiroler Äpfel. Damit die Ernte im Herbst ertragreich wird und die Äpfel ihre vielfältigen, intensiven Aromen entwickeln können, brauchen Baum und Boden in der heißen Jahreszeit viel Aufmerksamkeit und Pflege: Die Bäume müssen ausgedünnt, bewässert und auf Schädlinge kontrolliert, der Boden gemulcht und die Früchte geprüft werden. Also, ab auf die Apfelwiesen, es gibt viel zu tun!

Ausdünnen
Im Sommer lautet das Motto auf den Apfelwiesen: Weniger ist mehr! Beim Ausdünnen werden überzählige oder beschädigte Früchte von den Ästen gezupft – sorgsam per Hand. Trägt der Baum in der Wachstumsperiode zu viele Äpfel, können die Früchte nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und werden anfälliger für Krankheiten. Denn für die Ernährung eines einzigen Apfels benötigt der Baum etwa 30 Blätter.
Durch das Ausdünnen kann der Apfelbaum seine Kraft in die ca. 80-120 verbleibenden Früchten stecken, wodurch unser Südtiroler Apfel g.g.A. noch aromatischer und voller im Geschmack wird.

Bewässern
An trockenen, heißen Sommertagen braucht auch der Baum ausreichend zu trinken. Dabei kommt auf Südtirols Apfelwiesen die Tropfbewässerung zum Einsatz: In regelmäßigen Zeitabständen werden kleine Wassermengen direkt in Baum- und Bodennähe abgegeben. Diese Technik ist besonders ressourcenschonend, da sie Wasser einspart und den Verlust von Feuchtigkeit durch Verdunsten vermeidet.

Mulchen
Ein weiterer Punkt auf dem sommerlichen Pflegeprogramm ist das Mulchen: Die Apfelbäuerinnen und -bauern mähen das Gras zwischen den Baumreihen und lassen es dort liegen. Der frisch gemähte Grasteppich schützt einerseits vor Bodenüberhitzung, dient aber auch als wichtige Nahrungsquelle für Mikroorganismen.

Schädlingskontrolle
Im Sommer werden die Obstbäume regelmäßig auf den Befall von Schädlingen kontrolliert. Bei Bedarf werden mit Bedacht Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die zwar Schädlinge bekämpfen, Nützlinge, andere Tierarten und die Arbeiter und Arbeiterinnen auf den Apfelwiesen bei sachgemäßer Anwendung aber nicht gefährden dürfen.

Reifetest
Im Hochsommer wird’s spannend, denn es werden erste Reifetests durchgeführt! Durch diese können die Apfelbauern und -bäuerinnen die wichtigen Werte des Apfels ermitteln (Zuckergehalt, Fruchtfleischfestigkeit, Stärkeabbau, Säure) und ein Erntefenster festlegen. Manche Sorten können schon im Sommer geerntet werden, z.B. der süße Gala, der im August die Erntesaison einläutet.

Wenn du noch mehr über den Apfelanbau und die Arbeiten im Jahreskreis lernen möchtest, dann buche eine Apfelführung und begib dich auf Streifzug durch die Südtiroler Apfelwiesen.

© Foto: IDM/Südtiroler Apfelkonsortium/Patrick Schwienbacher
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